Anna-Maria Bogner
»ein Gefühl von Weite und gleichzeitiger Raumlosigkeit«
In ihren Arbeiten erforscht sie mit minimalistischer Präzision die Beschaffenheit von Raum und Wahrnehmung. An der Schnittstelle von Kunst und Architektur hinterfragt Bogner Grenzen und macht das Unsichtbare sichtbar. Ihre Werke sind mehr als reine Form – sie laden dazu ein, Raum als wandelbares, individuelles Erlebnis zu begreifen. Anna-Maria Bogner schafft Kunst, die nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar ist – eine Einladung, Raum als dynamisches und wandelbares Konzept zu verstehen.
»a feeling of vastness and simultaneous spacelessness«
In her works, she explores the nature of space and perception with minimalist precision. At the interface between art and architecture, Bogner questions boundaries and makes the invisible visible. Her works are more than pure form – they invite us to understand space as a changeable, individual experience. Anna-Maria Bogner creates art that is not only visible but also tangible – an invitation to understand space as a dynamic and changeable concept.

Anna-Maria Bogner, *1984 in Österreich, ist eine zeitgenössische Künstlerin, die sich in ihren Arbeiten mit den Konzepten von Raum, Linie und Wahrnehmung auseinandersetzt. Ihre Werke bewegen sich an der Schnittstelle von Zeichnung, Installation und Skulptur und hinterfragen die Grenzen zwischen realem und imaginärem Raum. Mit einer reduzierten, oft minimalistischen Formensprache schafft sie künstlerische Interventionen, die bestehende Architekturen verändern und die Wahrnehmung des Betrachters herausfordern.
Sie studierte an der Kunstuniversität Linz, wo Bogner sich intensiv mit Raumkonzepten und minimalistischen Ausdrucksformen beschäftigte. Bereits während ihres Studiums begann sie, über klassische Zeichnung hinauszugehen und ihre Linien in den dreidimensionalen Raum zu übertragen. Die Auseinandersetzung mit architektonischen Strukturen und unsichtbaren räumlichen Ordnungen wurde zu einem zentralen Bestandteil ihrer künstlerischen Praxis. Sie erhielt mehrere Stipendien und Förderungen für ihre künstlerische Forschung und ist in internationalen Kunstsammlungen vertreten. Durch ihre konsequente Auseinandersetzung mit Raum und Wahrnehmung hat sie sich als eine bedeutende Position innerhalb der zeitgenössischen Kunstszene etabliert.
Artist Homepage: https://www.ambogner.com/
Artist Instagram: https://www.instagram.com/am_bogner/
Ein zentrales Element ihrer Kunst ist die Linie – als formale wie auch konzeptionelle Grundlage. In ihren Zeichnungen reduziert sie Architektur auf ein Netzwerk von Linien, die reale und gedachte Räume miteinander verbinden. Ihre installativen Arbeiten erweitern diesen Ansatz in die Dreidimensionalität: Mit gespannten Schnüren, Metallkonstruktionen oder subtilen Eingriffen in bestehende Architekturen schafft sie neue Perspektiven und verändert die Wahrnehmung des Betrachters.
Bogners Werke hinterfragen gewohnte Raumvorstellungen, indem sie Grenzen zwischen physischem und imaginärem Raum auflösen. Der Betrachter wird Teil des Werks, indem er sich aktiv mit den Linien und Strukturen auseinandersetzt und dadurch den Raum neu erfährt. Ihre Arbeiten sind geprägt von einer minimalistischen Ästhetik, die mit Reduktion und Leichtigkeit spielt, zugleich aber fundamentale Fragen zur Konstruktion von Wirklichkeit stellt.
Anna-Maria Bogner schafft Kunst, die nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar ist – eine Einladung, Raum als dynamisches und wandelbares Konzept zu verstehen. Sie verwendet oft Materialien wie Metall und Drahtseile, um Installationen zu schaffen, die architektonische Strukturen hinterfragen und Raumgrenzen dehnen. Ein zentrales Thema ist dabei, wie Raum definiert und erlebt wird, wobei sie oft den Betrachter einlädt, die Begrenzungen und Ausdehnungen von Räumen neu zu überdenken.
A central element of her art is the line – both as a formal and conceptual basis. In her drawings, she reduces architecture to a network of lines that connect real and imaginary spaces. Her installation works extend this approach into three dimensions: with taut strings, metal constructions or subtle interventions in existing architecture, she creates new perspectives and changes the viewer’s perception.
Bogner’s works challenge conventional notions of space by dissolving the boundaries between physical and imaginary space. The viewer becomes part of the work by actively engaging with the lines and structures and thus experiencing the space in a new way. Her works are characterized by a minimalist aesthetic that plays with reduction and lightness, while at the same time posing fundamental questions about the construction of reality.
Anna-Maria Bogner creates art that is not only visible but also tangible – an invitation to understand space as a dynamic and changeable concept. She often uses materials such as metal and wire ropes to create installations that question architectural structures and stretch spatial boundaries. A central theme is how space is defined and experienced, often inviting the viewer to rethink the boundaries and expansions of spaces.
Die Arbeiten von Anna-Maria Bogner – die Erweiterung der Zeichnung in den Raum
Die Künstlerin betrachtet ihre Installationen als eine logische Fortsetzung ihrer Zeichnungen. Während die Linie auf Papier eine gedachte Konstruktion bleibt, tritt sie im Raum als physisches Element in Erscheinung. Indem sie Schnüre oder Stäbe in einer präzisen Geometrie anordnet, erzeugt sie Strukturen, die den Raum durchschneiden, unterteilen oder erweitern.
Diese Installationen funktionieren oft nur in Relation zur Bewegung des Betrachters. Sie sind nicht statisch, sondern aktivieren den Raum und verändern sich mit der Perspektive. Durch die bewusste Platzierung von Linien und Strukturen entstehen Illusionen von Begrenzungen, die tatsächlich nicht existieren – eine Reflexion über unsere Wahrnehmung von Architektur und Raumordnung.
Ihre Werke schaffen ein Gefühl von Weite und gleichzeitiger Raumlosigkeit, was besonders in der Ausstellung „Near Distance“ hervorgehoben wurde. Neben ihren Rauminstallationen hat Bogner international ausgestellt und wurde für ihre Arbeiten im Bereich der Konkreten Kunst bekannt, einer Kunstbewegung, die sich auf die Erschaffung geometrischer Formen und Strukturen konzentriert, oft im Dialog mit architektonischen Konzepten.
Künstlerische Praxis und zentrale Themen
Bogners Werke zeichnen sich durch eine klare, reduzierte Ästhetik aus, in der die Linie als wesentliches Gestaltungselement fungiert. In ihren Zeichnungen abstrahiert sie architektonische Strukturen bis auf ihr lineares Grundgerüst, wodurch neue, gedachte Räume entstehen. Diese Idee überträgt sie in ihre raumgreifenden Installationen, bei denen gestraffte Schnüre oder Metallkonstruktionen den realen Raum durch unsichtbare Erweiterungen neu definieren.
Ihre Arbeiten laden den Betrachter dazu ein, Raum nicht nur als festgelegte Gegebenheit zu betrachten, sondern als flexible, subjektive Erfahrung. Durch das bewusste Setzen von Linien entstehen neue visuelle und körperliche Wahrnehmungsmöglichkeiten, die bestehende räumliche Ordnungen infrage stellen.
Das Wechselspiel von Material, Licht und Wahrnehmung
Materialwahl und Licht spielen eine entscheidende Rolle in Bogners Arbeiten. Während ihre Zeichnungen auf Papier eine zweidimensionale Klarheit ausstrahlen, nutzen ihre Installationen die Dreidimensionalität, um physische und optische Grenzen auszuloten. Transparente Materialien, gespannte Drähte oder minimalistische Metallkonstruktionen interagieren mit Licht und Schatten, wodurch Räume scheinbar erweitert oder aufgelöst werden.
Licht ist dabei nicht nur ein begleitendes Element, sondern ein aktiver Bestandteil ihrer Werke. Es verstärkt die Wahrnehmung der Linien, verändert deren Wirkung im Tagesverlauf und sorgt für ein Spiel zwischen Realität und Illusion. Ihre Arbeiten lassen den Raum je nach Blickwinkel anders erscheinen – sie fordern dazu auf, nicht nur hinzusehen, sondern sich im Raum zu bewegen und ihn neu zu erfahren.
Der Einfluss von Architektur und Minimalismus
Bogners künstlerische Ansätze weisen Parallelen zur Architektur auf, insbesondere zu konzeptuellen und minimalistischen Strömungen. Ihre Arbeiten erinnern an das präzise Denken von Architekten, die mit Raum und Struktur arbeiten, um Ordnungen zu definieren. Doch im Gegensatz zur Architektur hinterfragt sie diese Ordnungen, indem sie Grenzen auflöst, Strukturen infrage stellt und neue Sichtweisen ermöglicht.
Ihr Schaffen steht in einer künstlerischen Tradition, die an Positionen wie Fred Sandback, Sol LeWitt oder Lucio Fontana erinnert. Dabei bleibt sie eigenständig: Ihre Arbeiten sind nicht nur analytische Studien über Raum, sondern erzeugen eine sinnliche, unmittelbare Erfahrung, die den Betrachter in das Kunstwerk einbindet.
Ein weiterer zentraler Aspekt in Bogners Schaffen ist das Spannungsverhältnis zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem, zwischen realer Architektur und immateriellen Linien. Während ihre Zeichnungen imaginäre Räume konstruieren, erschaffen ihre Installationen Situationen, in denen physische Grenzen verschwimmen. Durch den gezielten Einsatz von Licht, Schatten und Perspektive entstehen subtile Verschiebungen im Raum, die unsere Wahrnehmung herausfordern.
Fazit
Anna-Maria Bogner entwickelt eine Kunst, die über die sichtbare Welt hinausgeht und neue Perspektiven auf Raum und Struktur eröffnet. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Konzept und Material, zwischen Zeichnung und Architektur, zwischen Realität und Imagination. Mit feinen, aber präzisen Interventionen verändert sie unsere Wahrnehmung von Räumen und stellt grundlegende Fragen zur Konstruktion von Wirklichkeit. Ihre Arbeiten vereinen eine konzeptionelle Strenge mit einer poetischen Sensibilität, die den Betrachter dazu einlädt, seine eigene Wahrnehmung zu hinterfragen.
The works of Anna-Maria Bogner – the extension of drawing into space
The artist sees her installations as a logical continuation of her drawings. While the line on paper remains an imaginary construction, it appears in space as a physical element. By arranging strings or rods in a precise geometry, she creates structures that cut through, divide or expand the space.
These installations often only function in relation to the movement of the viewer. They are not static, but activate the space and change with the perspective. The deliberate placement of lines and structures creates illusions of boundaries that do not actually exist – a reflection on our perception of architecture and spatial organization.
Her works create a feeling of vastness and simultaneous spacelessness, which was particularly emphasized in the exhibition “Near Distance”. In addition to her spatial installations, Bogner has exhibited internationally and has become known for her work in the field of Concrete Art, an art movement that focuses on the creation of geometric forms and structures, often in dialog with architectural concepts.
Artistic practice and central themes
Bogner’s works are characterized by a clear, reduced aesthetic in which the line functions as an essential design element. In her drawings, she abstracts architectural structures down to their linear framework, creating new, imaginary spaces. She transfers this idea into her expansive installations, in which taut cords or metal constructions redefine the real space through invisible extensions.
Her works invite the viewer to view space not just as a fixed given, but as a flexible, subjective experience. The deliberate placement of lines creates new visual and physical perceptual possibilities that question existing spatial orders.
The interplay of material, light and perception
The choice of material and light play a decisive role in Bogner’s works. While her drawings on paper radiate a two-dimensional clarity, her installations use three-dimensionality to explore physical and optical boundaries. Transparent materials, taut wires or minimalist metal constructions interact with light and shadow, seemingly expanding or dissolving spaces.
Light is not just an accompanying element, but an active component of her works. It intensifies the perception of the lines, changes their effect over the course of the day and creates an interplay between reality and illusion. Her works make the space appear different depending on the viewing angle – they encourage us not only to look, but also to move through the space and experience it in a new way.
The influence of architecture and minimalism
Bogner’s artistic approaches show parallels to architecture, in particular to conceptual and minimalist movements. Her works are reminiscent of the precise thinking of architects who work with space and structure to define order. However, in contrast to architecture, she questions these orders by dissolving boundaries, questioning structures and enabling new perspectives.
Her work is part of an artistic tradition that is reminiscent of positions such as Fred Sandback, Sol LeWitt or Lucio Fontana. At the same time, she remains independent: Her works are not just analytical studies of space, but create a sensual, immediate experience that involves the viewer in the artwork.
Another central aspect of Bogner’s work is the tension between the visible and the invisible, between real architecture and immaterial lines. While her drawings construct imaginary spaces, her installations create situations in which physical boundaries become blurred. The targeted use of light, shadow and perspective creates subtle shifts in space that challenge our perception.
Conclusion
Anna-Maria Bogner develops an art that goes beyond the visible world and opens up new perspectives on space and structure. Her works move between concept and material, between drawing and architecture, between reality and imagination. With subtle but precise interventions, she changes our perception of spaces and poses fundamental questions about the construction of reality. Her works combine a conceptual rigor with a poetic sensibility that invites the viewer to question their own perception.

