Art van Triest
»die Verbindung zwischen Rasterstrukturen und den systematischen Denkansätzen unserer Gesellschaft«
Art van Triest, geboren 1983, ist ein niederländischer Künstler, der sich auf Installationen, Skulpturen und visuelle Kunst spezialisiert hat. In seiner Arbeit thematisiert er die menschliche Tendenz, die Welt durch Systeme und Ordnungen zu kontrollieren, um Ängste und Unsicherheiten zu bewältigen. Diese »Ordnung« spiegelt sich in seinen wiederkehrenden Themen wie Gittern, Strukturen und Rasterlinien wider, die für ihn das westliche rationale Denken symbolisieren.
»the connection between grid structures and the systematic approaches of our society«
Art van Triest, born in 1983, is a Dutch artist who specializes in installations, sculptures and visual art. In his work, he addresses the human tendency to control the world through systems and orders in order to cope with fears and insecurities. This »order« is reflected in his recurring themes such as grids, structures and grid lines, which for him symbolize Western rational thinking.

Art van Triest (*1983) ist ein niederländischer Künstler, der sich mit den Themen Ordnung, Kontrolle und Systematik in der menschlichen Wahrnehmung auseinandersetzt. Seine künstlerische Praxis umfasst Installationen, Skulpturen, Zeichnungen und Maschinen, die oft mit industriellen Materialien und handwerklicher Präzision umgesetzt werden.
Van Triest studierte Kunst und Design und entwickelte früh ein Interesse an der Art und Weise, wie Menschen ihre Umwelt durch Raster, Strukturen und Kategorisierungen zu erfassen versuchen. In seinen Arbeiten hinterfragt er die Linearität unseres Denkens und die Idee der Machbarkeit – also den menschlichen Glauben, alles sei planbar und kontrollierbar. Dabei nutzt er oft geometrische Formen und wiederkehrende Muster, um diese Prinzipien zu analysieren und zu dekonstruieren.
Seine Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, darunter im Kunstenlab sowie in verschiedenen Galerien und Kunstinstitutionen in den Niederlanden und darüber hinaus. Mit einem rohen, industriellen Stil verbindet van Triest analytische Strenge mit einer poetischen Auseinandersetzung über die Grenzen von Ordnung und Chaos.
Van Triest lebt und arbeitet in den Niederlanden und bleibt weiterhin ein wichtiger Akteur in der zeitgenössischen Kunstszene, indem er mit seinen Werken zum kritischen Nachdenken über unsere Wahrnehmungsmuster anregt.
Art van Triest (*1983) is a Dutch artist who explores the themes of order, control and systematics in human perception. His artistic practice includes installations, sculptures, drawings and machines, often realized with industrial materials and precision craftsmanship.
Van Triest studied art and design and developed an early interest in the way people try to grasp their environment through grids, structures and categorizations. In his works, he questions the linearity of our thinking and the idea of feasibility – in other words, the human belief that everything can be planned and controlled. He often uses geometric shapes and recurring patterns to analyze and deconstruct these principles.
His works have been shown in numerous exhibitions, including at Kunstenlab and various galleries and art institutions in the Netherlands and beyond. With a raw, industrial style, van Triest combines analytical rigor with a poetic exploration of the boundaries of order and chaos.
Van Triest lives and works in the Netherlands and continues to be an important player in the contemporary art scene, using his work to provoke critical reflection on our patterns of perception.
Artist Homepage: https://www.artvantriest.nl/
Artist Instagram: https://www.instagram.com/artvantriest/?hl=de
Durch seine Kunst möchte van Triest einen visuellen Gegenpol zur Vereinfachung und Standardisierung unserer Umwelt und Denkweise bieten und strebt eine realistischere Positionierung des Menschen an, in der wir uns in umfassenderer Weise auf die Realität beziehen können. In seinen Arbeiten thematisiert er die menschliche Neigung, die Welt durch Systeme und Ordnungen zu kontrollieren, um Ängste und Unsicherheiten zu bewältigen. Diese “Ordnung” spiegelt sich in wiederkehrenden Motiven wie Gittern, Strukturen und Rasterlinien wider, die für ihn das westliche rationale Denken symbolisieren.
Ein zentrales Thema in seinen Arbeiten ist das Konzept des “Preppens” – die Vorbereitung auf den Weltuntergang. In seiner Serie Preppers Paradise zeigt er Objekte, die von sogenannten „Preppers“ für den Notfall gesammelt werden, und verdeutlicht den militaristischen Charakter solcher Vorbereitungen. Durch die Nutzung von rohen, industriellen Materialien wie rostendem Metall kombiniert mit digitaler Ästhetik provoziert er den Betrachter, sich mit Themen wie Angst, Kontrolle und Überlebensstrategien auseinanderzusetzen. Der Künstler hinterfragt dabei, ob diese lineare Sichtweise der Realität tatsächlich gerecht wird oder ob sie die komplexe und organische Natur der Welt vereinfacht.
Der Künstler sieht diese Tendenz, die Realität in ein System einzubetten, auf verschiedenen Ebenen. Sie ist in unserem Denken verankert: Wir teilen die Welt um uns herum in Kategorien ein und verwenden rationale Konstrukte, um Unterschiede zu definieren und Verbindungen herzustellen. Dies prägt auch unsere Welt im konkreten Sinne: von Tabellenkalkulationen über Stadtplanung und Landwirtschaft bis hin zur Architektur. Seine Arbeit ist eine visuelle Untersuchung, in der Art van Triest hinterfragt, wie sich dieser Rahmen auf die physische Realität der Welt um uns herum bezieht.
Through his art, van Triest aims to offer a visual counterpoint to the simplification and standardization of our environment and way of thinking, striving for a more realistic positioning of the human being in which we can relate to reality in a more comprehensive way. In his works, he addresses the human tendency to control the world through systems and orders in order to cope with fears and uncertainties. This “order” is reflected in recurring motifs such as grids, structures and grid lines, which for him symbolize Western rational thinking.
A central theme in his works is the concept of “prepping” – preparing for the end of the world. In his series Preppers Paradise, he shows objects collected by so-called “preppers” for emergencies and illustrates the militaristic character of such preparations. By using raw, industrial materials such as rusting metal combined with digital aesthetics, he provokes the viewer to engage with themes such as fear, control and survival strategies. The artist questions whether this linear view of reality actually does justice to reality or whether it simplifies the complex and organic nature of the world.
The artist sees this tendency to embed reality in a system on various levels. It is anchored in our thinking: we divide the world around us into categories and use rational constructs to define differences and establish connections. This also shapes our world in a concrete sense: from spreadsheets to urban planning, agriculture and architecture. His work is a visual investigation in which Art van Triest questions how this framework relates to the physical reality of the world around us.
Art van Triest – Zwischen Ordnung und Dekonstruktion
Der niederländische Künstler Art van Triest beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit den Konzepten von Ordnung, Kontrolle und deren Grenzen. Seine Skulpturen, Installationen und visuellen Werke hinterfragen die menschliche Tendenz, die Welt in Systeme, Raster und Kategorien einzuteilen, um Unsicherheiten zu minimieren. Dabei verbindet van Triest industrielle Materialien wie Metall, Stahl und Gitterstrukturen mit konzeptuellen Fragestellungen zur Wahrnehmung und gesellschaftlichen Normierung.
Struktur als Illusion der Kontrolle
Ein zentrales Thema in van Triests Werk ist die Idee, dass Ordnungen zwar Orientierung bieten, aber auch Einschränkungen erzeugen. Er spielt mit architektonischen und mathematischen Strukturen, um deren Stabilität und Brüchigkeit gleichermaßen offenzulegen. Gitter und Linien – Symbole der westlichen Rationalität – erscheinen in seinen Arbeiten als rigide, aber zugleich fragil, da sie oft von Brüchen, Rost oder gezielten Verzerrungen durchzogen sind.
Indem er vertraute Formen und Muster aufbricht, erzeugt van Triest eine Spannung zwischen Perfektion und Zerstörung, zwischen Klarheit und Ungewissheit. Seine Werke hinterfragen damit die Machbarkeit und Planbarkeit, die in vielen westlichen Denkweisen verankert ist.
Materialität und Transformation
Van Triest nutzt bevorzugt industrielle Werkstoffe, die an Bauwerke, Maschinen oder urbane Strukturen erinnern. Metall, oft in seiner rohen oder verwitterten Form, spielt eine tragende Rolle in seinen Arbeiten und symbolisiert Beständigkeit, aber auch Vergänglichkeit. Durch die bewusste Manipulation von Oberflächen, Rasterungen und Schnittkanten verändert er das Ausgangsmaterial und bringt es in einen Zustand zwischen Konstruktion und Dekonstruktion.
Die Verwendung von digitalen und analogen Medien in seinen Werken verstärkt diesen Kontrast – glatte, präzise Linien treffen auf raue, beschädigte Oberflächen. Dieses Spannungsfeld macht van Triests Kunst nicht nur visuell eindrucksvoll, sondern auch inhaltlich tiefgehend, da sie grundlegende Fragen zu Kontrolle, Veränderung und Wahrnehmung aufwirft.
Interaktion und Reflexion
Ein weiterer wichtiger Aspekt seiner Arbeit ist die Interaktion mit dem Betrachter. Viele seiner Werke fordern das Publikum heraus, sich aktiv mit den gezeigten Strukturen und Objekten auseinanderzusetzen. Was ist geordnet, was chaotisch? Was ist stabil, was fragil? Diese Fragen ziehen sich als roter Faden durch seine Kunst und laden zur Reflexion über die eigenen Wahrnehmungsmuster ein.
Van Triests Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen präsentiert, darunter die Kunst10daagse in Bergen, in der Galerie de Meerse in Hoofddorp wie auch in der Galerie gezwanzig mit seiner solo exhibition Linear Nonlinear. Auch seine Vorträge und künstlerischen Statements verdeutlichen seinen Ansatz, durch Kunst einen kritischen Dialog über die Illusion von Kontrolle und die Realität der Unvorhersehbarkeit anzustoßen.
Fazit
Art van Triest hinterfragt mit seinen Arbeiten die Linearität unserer Ideale der Machbarkeit und die starre Kategorisierung unserer Umwelt. Seine Kunst bewegt sich zwischen strenger Geometrie und gezielter Dekonstruktion, zwischen industrieller Materialität und poetischer Reflexion. Mit seinen Werken fordert er das Publikum auf, gewohnte Ordnungen infrage zu stellen und über die Begrenzungen unserer Wahrnehmungssysteme nachzudenken.
Art van Triest – Between order and deconstruction
In his works, Dutch artist Art van Triest deals with the concepts of order, control and their limits. His sculptures, installations and visual works question the human tendency to divide the world into systems, grids and categories in order to minimize uncertainties. In doing so, van Triest combines industrial materials such as metal, steel and grid structures with conceptual questions about perception and social standardization.
Structure as an illusion of control
A central theme in van Triest’s work is the idea that although orders provide orientation, they also create restrictions. He plays with architectural and mathematical structures to reveal their stability and fragility in equal measure. Grids and lines – symbols of Western rationality – appear rigid yet fragile in his works, as they are often riddled with fractures, rust or deliberate distortions.
By breaking up familiar forms and patterns, van Triest creates a tension between perfection and destruction, between clarity and uncertainty. His works thus question the feasibility and plannability that is anchored in many Western ways of thinking.
Materiality and transformation
Van Triest prefers to use industrial materials that are reminiscent of buildings, machines or urban structures. Metal, often in its raw or weathered form, plays a key role in his works and symbolizes permanence, but also transience. Through the deliberate manipulation of surfaces, grids and cut edges, he changes the source material and brings it into a state between construction and deconstruction.
The use of digital and analog media in his works reinforces this contrast – smooth, precise lines meet rough, damaged surfaces. This field of tension makes van Triest’s art not only visually impressive, but also profound in terms of content, as it raises fundamental questions about control, change and perception.
Interaction and reflection
Another important aspect of his work is the interaction with the viewer. Many of his works challenge the audience to actively engage with the structures and objects on display. What is orderly, what is chaotic? What is stable, what is fragile? These questions run as a common thread through his art and invite the viewer to reflect on their own patterns of perception.
Van Triest’s works have been presented in numerous exhibitions, including the Kunst10daagse in Bergen, at Galerie de Meerse in Hoofddorp and at Galerie gezwanzig with his solo exhibition Linear Nonlinear. His lectures and artistic statements also illustrate his approach of using art to initiate a critical dialog about the illusion of control and the reality of unpredictability.
Conclusion
Art van Triest’s work questions the linearity of our ideals of feasibility and the rigid categorization of our environment. His art moves between strict geometry and deliberate deconstruction, between industrial materiality and poetic reflection. With his works, he challenges the public to question familiar orders and reflect on the limitations of our systems of perception.



a city, a forest
