Esther Stocker | MUWA Graz
© Esther Stocker I MUWA Graz 2024
museum exhibition
14. September 2024 – 28. Februar 2025

In der Ausstellung »Geometrische Empfindungen« präsentiert Esther Stocker im Museum der Wahrnehmung MUWA eine sorgfältige Auswahl ihrer Arbeiten, darunter sowohl zweidimensionale Bilder als auch dreidimensionale Objekte. Zentral ist eine speziell für den Raum entwickelte Installation, die Stockers unverwechselbare Stilistik auf beeindruckende Weise zur Geltung bringt.

In the exhibition »Geometric Sensations« at the Museum of Perception MUWA, Esther Stocker presents a careful selection of her works, including both two-dimensional pictures and three-dimensional objects. The centerpiece is an installation specially developed for the space, which impressively showcases Stocker’s unmistakable style.


Die Künstlerin nutzt dabei ausschließlich schwarz-weiße Linien, um komplexe Strukturen zu erschaffen, die sowohl auf der Fläche als auch im Raum wirken. Ihre Arbeiten basieren auf der Idee, dass die Welt durch Linien strukturiert ist – ein Konzept, das sie 2011 im Interview mit Alberto Fiore als »Skelett der Existenz« beschrieb. Für Stocker sind diese Linien nicht nur formal, sondern existenziell, da sie die Grundlage aller Bewegungen und Architekturen darstellen. Ihre Kunstwerke oszillieren zwischen Ordnung und deren bewusster Auflösung. Diese Balance erreicht sie oft durch subtile Verschiebungen innerhalb ihrer linearen Systeme.

Insbesondere in ihren neueren Arbeiten, in denen sie dreidimensionale Strukturen durch Knüllen der Oberflächen manipuliert, zeigt sich ihre Fähigkeit, das Geometrische auf ungewöhnliche Weise zu verfremden und gleichzeitig die Grenzen der Wahrnehmung zu erkunden. Auszug aus Ausstellung »About the Grid and the art to revolt against order«, Für mich selbst hat das „Deformieren“ eines Raster etwas mit Schwerkraft und Existenz und unserem Wunsch zu tun, diese Einschränkungen zu überwinden. Auf eine höchst absurde Art und Weise wollen wir etwas überwinden, von dem wir im Sinne der Gravitation zugleich abhängig sind. Diese Kollision ist die Voraussetzung für ein freies Experimentierfeld der Formen, nicht zuletzt um einer existenziellen Wahrheit näher zu kommen.

Mit »Geometrische Empfindungen« verdeutlicht Stocker, dass ihre Arbeit weniger auf strengen mathematischen Prinzipien, sondern vielmehr auf einer intuitiven Herangehensweise basiert. Besucher erleben die Werke nicht nur als Betrachtende, sondern treten durch ihre individuellen Perspektiven und Bewegungen in einen interaktiven Dialog mit den ständig verändernden geometrischen Strukturen.

 

The artist uses only black and white lines to create complex structures that work both on the surface and in space. Her works are based on the idea that the world is structured by lines – a concept she described as the »skeleton of existence« in an interview with Alberto Fiore in 2011. For Stocker, these lines are not only formal, but existential, as they form the basis of all movement and architecture. Her artworks oscillate between order and its deliberate dissolution. She often achieves this balance through subtle shifts within her linear systems.

Her more recent works in particular, in which she manipulates three-dimensional structures by crumpling the surfaces, demonstrate her ability to alienate the geometric in unusual ways and at the same time explore the limits of perception. Excerpt from the exhibition »About the Grid and the art to revolt against order«, For me, the “deformation” of a grid has something to do with gravity and existence and our desire to overcome these limitations. In a highly absurd way, we want to overcome something on which we are simultaneously dependent in the sense of gravity. This collision is the prerequisite for a free experimental field of forms, not least in order to come closer to an existential truth.

With »Geometric Sensations«, Stocker makes it clear that her work is based less on strict mathematical principles and more on an intuitive approach. Visitors not only experience the works as viewers, but also enter into an interactive dialog with the constantly changing geometric structures through their individual perspectives and movements.