Gerhard Himmer
»grundlegende Fragen nach Wahrnehmung, Ordnung und der Grenze zwischen Perfektion und Chaos«
Seine Werke bewegen sich an der Schnittstelle zwischen digitaler Ästhetik und analoger Materialität, zwischen präziser Systematik und subtiler Unregelmäßigkeit. Gerade diese Balance macht seine Kunst so faszinierend: Während die Farbfelder auf den ersten Blick makellos erscheinen, offenbaren sie bei genauer Betrachtung feine Störungen, zufällige Variationen und eine organische Tiefe. Himmers Arbeiten reflektieren nicht nur die visuelle Kultur des Digitalen Zeitalters, sondern stellen auch grundlegende Fragen nach Wahrnehmung, Ordnung und der Grenze zwischen Perfektion und Chaos. Ob in seinen Leinwandarbeiten oder großflächigen Installationen – Himmers Kunst bleibt stets eine Herausforderung für das Auge und den Geist.
»fundamental questions of perception, order and the boundary between perfection and chaos«
His works operate at the interface between digital aesthetics and analog materiality, between precise systematics and subtle irregularity. It is precisely this balance that makes his art so fascinating: while the color fields appear flawless at first glance, on closer inspection they reveal subtle disturbances, random variations and an organic depth. Himmer’s works not only reflect the visual culture of the digital age, but also pose fundamental questions about perception, order and the boundary between perfection and chaos. Whether in his canvas works or large-scale installations, Himmer’s art always remains a challenge for the eye and the mind.

Gerhard Himmer, geboren 1969 in Salzburg, ist ein österreichischer Künstler, der für seine abstrakten und konzeptuellen Malereien bekannt ist. Er studierte von 1992 bis 1996 an der Akademie der bildenden Künste Wien und setzte seine Ausbildung von 1996 bis 1998 an der Akademie der bildenden Künste Stuttgart fort. Diese Zeit prägte sein Interesse an der Verbindung von malerischer Tradition und digital beeinflussten Oberflächen. Seitdem entwickelt er eine Bildsprache, die an digitale Strukturen, Glitches und Pixelraster erinnert, jedoch in klassischen analogen Techniken umgesetzt ist.
In seinen Arbeiten setzt er sich intensiv mit den Wechselwirkungen von digitalen und analogen Ästhetiken auseinandersetzt. Seine Werke, die sich zwischen konkreter Malerei, Minimalismus und konzeptueller Kunst bewegen, thematisieren das Spannungsfeld zwischen makelloser Perfektion und organischer Unregelmäßigkeit. Heute lebt und arbeitet er in Wien.
Gerhard Himmer, born in Salzburg in 1969, is an Austrian artist known for his abstract and conceptual paintings. He studied at the Academy of Fine Arts Vienna from 1992 to 1996 and continued his education at the Academy of Fine Arts Stuttgart from 1996 to 1998. This period shaped his interest in the combination of painterly tradition and digitally influenced surfaces. Since then, he has developed a visual language reminiscent of digital structures, glitches and pixel grids, but implemented using classic analog techniques.
In his works, he deals intensively with the interactions between digital and analog aesthetics. His works, which move between concrete painting, minimalism and conceptual art, address the tension between flawless perfection and organic irregularity. Today he lives and works in Vienna.
Artist Homepage: https://www.gerhardhimmer.com
Artist Instagram: https://www.instagram.com/gerhard.himmer/
Ohne Titel, 2021
200 x 160 cm, Öl auf Leinwand
Photo © Sandro E. E. Zanzinger 2022
Ohne Titel, 2021
200 x 160 cm, Öl auf Leinwand
Photo © Sandro E. E. Zanzinger 2022
Ohne Titel, 2021
200 x 160 cm, Öl auf Leinwand
Photo © Sandro E. E. Zanzinger 2022
Ohne Titel, 2021
200 x 160 cm, Öl auf Leinwand
Photo © Sandro E. E. Zanzinger 2022
Ohne Titel, 2021
200 x 160 cm, Öl auf Leinwand
Photo © Sandro E. E. Zanzinger 2022

O. T.
2023, 15 x 20 cm
Oil on Canvas
Price on Request
Himmers Arbeiten bestehen oft aus großformatigen monochromen Farbfeldern, die auf den ersten Blick perfekt wirken, aber bei näherer Betrachtung zufällige Störungen, Unregelmäßigkeiten und Tiefenschichten offenbaren. Diese Ästhetik ist eng mit der digitalen Bildwelt verwandt, allerdings bringt Himmer diese durch traditionelle Malerei in die physische Welt zurück. Seine Technik basiert auf präzisen Farbschichtungen, die ein fast industrielles Erscheinungsbild erzeugen, dabei jedoch bewusst Fehlstellen und minimale Abweichungen zulassen. Sie fordert den Betrachter auf, genau hinzusehen, die feinen Differenzen zu entdecken und die Täuschungen der eigenen Wahrnehmung zu hinterfragen.
Ein wiederkehrendes Thema seiner Kunst ist die Beziehung zwischen Ordnung und Chaos, zwischen systematischer Struktur und organischem Wachsen. Seine Werke fordern die Wahrnehmung heraus, indem sie sich zwischen technischer Perfektion und malerischer Materialität bewegen. Seine abstrakten Werke entstehen durch ein spannendes Zusammenspiel von Schwerkraft und chemischen Reaktionen. Dabei nutzt er oft dickflüssige oder stark verdünnte Ölfarbe, die in vertikalen Bahnen über großformatige Leinwände rinnt. So entstehen dichte, flimmernde Oberflächen, die den Betrachter in den Prozess des Entstehens hineinziehen und die Zeitlichkeit der Malerei erfahrbar machen.
Gerhard Himmers Arbeiten wurden in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen präsentiert. Besonders beachtet wurde seine Ausstellung „Transformations“ (2017), in der er die negativen Räume und Zwischenzonen der Malerei untersuchte. In seiner Monografie „Inverse Painting“ (2023) vertiefte er seine Auseinandersetzung mit der Frage, wie sich digitale Bildstrukturen malerisch umsetzen lassen.
Himmer’s works often consist of large-format monochrome color fields that appear perfect at first glance, but reveal random disturbances, irregularities and layers of depth upon closer inspection. This aesthetic is closely related to digital imagery, but Himmer brings it back into the physical world through traditional painting. His technique is based on precise layers of paint that create an almost industrial appearance, while deliberately allowing for imperfections and minimal deviations. It challenges the viewer to look closely, to discover the subtle differences and to question the illusions of their own perception.
A recurring theme in his art is the relationship between order and chaos, between systematic structure and organic growth. His works challenge perception by moving between technical perfection and painterly materiality. His abstract works are created through an exciting interplay of gravity and chemical reactions. He often uses viscous or highly diluted oil paint, which runs in vertical strips over large-format canvases. This creates dense, shimmering surfaces that draw the viewer into the process of creation and make the temporality of painting tangible.
Gerhard Himmer’s work has been presented in numerous national and international exhibitions. His exhibition “Transformations” (2017), in which he explored the negative spaces and in-between zones of painting, attracted particular attention. In his monograph “Inverse Painting” (2023), he deepened his examination of the question of how digital image structures can be implemented in painting.
Gerhard Himmer – Zwischen digitaler Ästhetik und malerischer Materialität
Gerhard Himmer hat sich mit seiner einzigartigen Bildsprache als einer der spannendsten zeitgenössischen Künstler Österreichs etabliert. Seine Arbeiten verbinden präzise, systematische Farbaufträge mit einer subtilen Unregelmäßigkeit, die sich erst bei genauer Betrachtung offenbart. Diese feinen Differenzen zwischen digitaler Perfektion und der Unvorhersehbarkeit von analogen Materialien machen seine Werke zu einer faszinierenden Reflexion über Wahrnehmung und Täuschung.
Technik und Werkprozesse
Ein zentrales Element von Himmers Kunst ist der Einsatz von geschichteten Farbebenen, die durch eine kontrollierte, fast industriell wirkende Technik aufgetragen werden. Doch im Gegensatz zu mechanischen oder digital generierten Bildern enthalten seine Werke feine Abweichungen und Zufallsprozesse, die die Hand des Künstlers sichtbar machen. Diese bewusste Manipulation der Oberfläche erzeugt eine Spannung zwischen maschineller Exaktheit und organischer Unvollkommenheit.
Ein besonders interessantes Merkmal seiner Kunst ist die spielerische Auseinandersetzung mit optischer Täuschung. Während seine Farbfelder zunächst gleichmäßig und glatt erscheinen, entwickeln sie bei längerer Betrachtung eine eigene, oft irritierende Dynamik. Durch feine Farbverschiebungen, subtile Schattierungen und minimale Texturveränderungen wirken seine Werke lebendig und changierend.
Kunst im Raum – Der Einfluss von Architektur und Umgebung
Neben seinen Leinwandarbeiten beschäftigt sich Himmer auch mit der Integration seiner Kunst in räumliche Kontexte. Seine Werke sind oft in dialogischer Beziehung zur Architektur konzipiert und entfalten in bestimmten Lichtverhältnissen oder räumlichen Perspektiven neue Wirkungen. Seine Farbfelder können so nicht nur als statische Objekte, sondern als dynamische Elemente betrachtet werden, die mit ihrer Umgebung interagieren.
Diese Wechselwirkung zeigt sich besonders in seinen Installationen und Wandarbeiten, die oft als großflächige Interventionen angelegt sind. In diesen Projekten untersucht Himmer die Auswirkungen von Farbe auf Raum, Licht und Wahrnehmung, indem er Bildflächen in die Umgebung integriert oder mit deren Begrenzungen experimentiert.
Relevanz in der Kunstszene
Himmers Werke werden regelmäßig in renommierten Galerien und Museen ausgestellt. Seine experimentelle Auseinandersetzung mit der Grenze zwischen Malerei, Technik und Wahrnehmung macht ihn zu einem wichtigen Vertreter der zeitgenössischen abstrakten Kunst.
Durch seine präzise, analytische, aber dennoch sinnliche Herangehensweise eröffnet er neue Möglichkeiten für die Weiterentwicklung der Farbfeldmalerei. Seine Werke sind nicht nur ein visuelles Erlebnis, sondern auch eine intellektuelle Reflexion über die Rolle des Analogen in einer zunehmend digitalisierten Welt.
Mit dieser konsequenten Auseinandersetzung mit Struktur, Farbe und Raum leistet Gerhard Himmer einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung der abstrakten Malerei. Seine Werke sind nicht nur visuell beeindruckend, sondern auch ein tiefgründiger Kommentar zur digitalen und analogen Welt – und wie sich diese beiden Sphären in der Kunst vereinen können.
Fazit
Gerhard Himmer hat mit seiner konsequenten Erforschung der Grenzen zwischen digitaler Perfektion und analoger Materialität eine eigenständige künstlerische Position entwickelt. Seine Werke verbinden konzeptionelle Klarheit mit malerischer Präzision, wodurch sie in der zeitgenössischen Kunstszene als Reflexion über Wahrnehmung, Bildlichkeit und das Digitale in der analogen Welt gelesen werden können.
Gerhard Himmer – Between digital aesthetics and painterly materiality
With his unique visual language, Gerhard Himmer has established himself as one of Austria’s most exciting contemporary artists. His works combine precise, systematic applications of paint with a subtle irregularity that only reveals itself on closer inspection. These subtle differences between digital perfection and the unpredictability of analog materials make his works a fascinating reflection on perception and deception.
Technology and work processes
A central element of Zimmer’s art is the use of layered layers of paint, which are applied using a controlled, almost industrial-looking technique. However, in contrast to mechanical or digitally generated images, his works contain subtle deviations and random processes that make the artist’s hand visible. This deliberate manipulation of the surface creates a tension between mechanical precision and organic imperfection.
A particularly interesting feature of his art is his playful exploration of optical illusion. While his color fields initially appear even and smooth, they develop their own, often irritating dynamic when viewed over a longer period of time. Fine shifts in color, subtle shading and minimal changes in texture give his works a lively and iridescent effect.
Art in space – the influence of architecture and surroundings
In addition to his works on canvas, Himmer is also concerned with the integration of his art into spatial contexts. His works are often conceived in a dialogical relationship with architecture and unfold new effects in certain lighting conditions or spatial perspectives. His color fields can thus be seen not only as static objects, but also as dynamic elements that interact with their surroundings.
This interaction is particularly evident in his installations and wall works, which are often designed as large-scale interventions. In these projects, Himmer examines the effects of color on space, light and perception by integrating pictorial surfaces into their surroundings or experimenting with their limitations.
Relevance in the art scene
Himmer’s works are regularly exhibited in renowned galleries and museums. His experimental exploration of the boundaries between painting, technique and perception makes him an important representative of contemporary abstract art.
Through his precise, analytical yet sensual approach, he opens up new possibilities for the further development of color field painting. His works are not only a visual experience, but also an intellectual reflection on the role of the analogue in an increasingly digitalized world.
With this consistent exploration of structure, color and space, Gerhard Himmer has made a significant contribution to the further development of abstract painting. His works are not only visually impressive, but also a profound commentary on the digital and analog worlds – and how these two spheres can unite in art.
Conclusion
Gerhard Himmer has developed an independent artistic position with his consistent exploration of the boundaries between digital perfection and analog materiality. His works combine conceptual clarity with painterly precision, allowing them to be read in the contemporary art scene as a reflection on perception, imagery and the digital in the analog world.






