Das Konzept der Veranstaltungsreihe Talking Screen beschäftigt sich mit der Präsentation von Filmen im Ausstellungskontext sowie den Schnittstellen zu anderen künstlerischen Praktiken. Ziel ist es, eine offene und vielfältige Präsentation zu bieten, die performative Selbstinszenierungen sowie einen kritischen Diskurs über filmische Formate und Formen umfasst. Die Abende bestehen aus einer Kombination von Filmen, Gesprächen und Mikro-Ausstellungen.
Im Mittelpunkt steht die Arbeit von Gregor Eldarb, der in seinen Filmen und Malereien ein komplexes Referenzsystem verwendet. Dieses System verbindet abstrakte Formensprachen mit figürlichen Elementen und Textzitaten, die tiefere inhaltliche Ebenen erschließen. Zwei seiner Filme, die an einem dieser Abende gezeigt werden, verdeutlichen Eldarbs innovative Ansätze:
NOON FOREVER (2018): Dieses Video, das als Installation präsentiert wird, greift auf das Material des Dokumentarfilms NOWSREAL (1968) von Peter Berg und Kelly Hart zurück, der das subversive San Francisco Kollektiv The Diggers porträtiert. Eldarb nutzt in diesem Werk ein Objekt aus zwei Glaspaneelen und einer Drehplatte, um die Reflexionen eines Monitors aufzuzeichnen, was eine einzigartige Bildsprache erzeugt. Diese Technik vermittelt sowohl inhaltlich als auch visuell die kapitalismuskritischen Ansätze der Diggers.
Dünner als zwei Zehntausendstel eines Millimeters (2020): In diesem Video spielt Eldarb mit Spiegelungen, Rahmenkonstruktionen und einem selbstgebauten Objekt, das Ferrofluid und ein Magnetfeld verwendet, um eine scheinbar computergenerierte Ästhetik zu schaffen, die jedoch vollständig analog ist. Diese Arbeit zeigt Eldarbs Fähigkeit, analoge Prozesse so zu inszenieren, dass sie wie digitale Technologien wirken. Dieses Spiel mit Wahrnehmung und Illusion ist charakteristisch für seine filmischen “Wunderkammern”.
Neben diesen Filmen werden auch seine großformatigen geometrischen Malereien gezeigt, die in einem interessanten Kontrast zu den bewegten Bildern stehen. Die Veranstaltung lädt zur Diskussion ein und bietet Raum für Fragen und Gespräche.
Insgesamt thematisiert der Text, wie Eldarb durch die Kombination von Film, Installation und Malerei eine interdisziplinäre künstlerische Praxis entwickelt, die den Zuschauern eine vielschichtige ästhetische und kritische Auseinandersetzung ermöglicht.
The concept behind the *Talking Screen* series explores the presentation of films in an exhibition context, as well as their intersections with other artistic practices. The goal is to offer an open and diverse presentation that includes performative self-representations and fosters critical discourse around film formats and forms. Each evening features a mix of films, discussions, and micro-exhibitions.
At the center is the work of Gregor Eldarb, who uses a complex system of references in his films and paintings. This system combines abstract formal languages with figurative elements and text citations that reveal deeper layers of meaning. Two of his films, which will be shown on one of these evenings, exemplify Eldarb’s innovative approaches:
*NOON FOREVER* (2018): This video, presented as an installation, draws on material from the documentary *NOWSREAL* (1968) by Peter Berg and Kelly Hart, which portrays the subversive San Francisco collective *The Diggers*. In this work, Eldarb uses an object consisting of two glass panels and a rotating plate to capture the reflections of a monitor, creating a unique visual language. This technique conveys both the content and visual critique of capitalism, resonant with the principles of *The Diggers*.
*Thinner Than Two Ten-Thousandths of a Millimeter* (2020): In this video, Eldarb plays with reflections, framing structures, and a self-constructed object that uses ferrofluid and a magnetic field to create an aesthetic that appears computer-generated yet is entirely analog. This piece highlights Eldarb’s ability to stage analog processes to appear digital. This play with perception and illusion is characteristic of his cinematic “cabinets of curiosity.”
In addition to these films, his large-scale geometric paintings are also displayed, offering an intriguing contrast to the moving images. The event invites discussion, providing space for questions and conversations.
Overall, the text examines how Eldarb combines film, installation, and painting to develop an interdisciplinary artistic practice, offering viewers a layered aesthetic and critical experience.